BRAUCHE ICH 8 STUNDEN SCHLAF?

DIE MEISTEN KENNEN DIE REGEL: DU BRAUCHST 8 STUNDEN SCHLAF. IST ES EIN MYTHOS ODER IST WIRKLICH ETWAS DRAN?

Wir müssen 8 Stunden schlafen, um zu funktionieren, um ausgeschlafen zu sein, um gesund zu sein und uns konzentrieren zu können. Eine lange bestehende „one-size-fits-all“-Regel, eine Pauschale für alle. Kann das überhaupt stimmen? Sollten wir die 8 Stunden am besten am Stück schlafen? Ist das überhaupt realistisch für die meisten?

Falls es mal nicht klappt, haben wir zum Glück noch die ersehnte Tasse Kaffee am Morgen. Doch sind wir biologisch wirklich so gestaltet, dass wir nur mit Kaffee in Fahrt kommen, oder läuft da etwas schief?

Und was haben die Menschen gemacht, bevor es Kaffee gab? Es ist ein ernstes Thema, denn etwa 25% der Menschen haben mit Schlafstörungen oder Schlafproblemen zu tun. Gesunder, erholsamer Schlaf ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um unsere Energie und Gesundheit geht. Dies hat wiederum Auswirkungen auf unsere Konzentration, Gelassenheit, unsere Entscheidungskraft und unser Leistungslevel.

Warum ist das so, und war das schon immer so?

Die 8-Stunden-Schlaf-Regel ist nicht alt. Sie kam mit der Industrialisierung auf, genauso wie das Thema Schlaf an sich. Davor hat es eigentlich niemanden so richtig interessiert. Doch tatsächlich ist es kaum vorstellbar, dass Menschen vor der Industrialisierung, vor dem künstlichen Licht, 8 Stunden am Stück geschlafen haben.

Früher funktionierte Schlaf ganz anders,
und Menschen hatten kein Problem damit.

Pauschal-Thesen erzeugen Druck

Schlafe 8 Stunden, nur dann funktionierst du. Das kann Druck erzeugen. Endlich einschlafen, um die 8 Stunden zu erreichen, wenn um 6:30 Uhr der Wecker klingelt. Der Gedanke, ich habe keine 8 Stunden geschlafen, ich bin müde und nicht konzentriert, beeinflusst oft das Wohlbefinden stärker als die tatsächlich geschlafene Zeit.

Finde heraus, wie viel Schlaf du benötigst.

Es gibt Menschen, die kommen mit 4-6 Stunden Schlaf aus. Eine politische Führungsperson zum Beispiel stand an der Spitze Großbritanniens. Anders ein Tennisspieler oder ein Sprinter, für die 10 Stunden Schlaf gut gepasst haben und vielleicht auch notwendig waren für ihre Leistungsfähigkeit.

Es lohnt sich herauszufinden, wie viel Schlaf du wirklich benötigst. Berücksichtige gerne die Schlafzyklen*. Bist du jemand, der früher ins Bett gehen sollte oder lieber später? Kommst du an manchen Tagen mit weniger aus, wenn du an anderen Tagen mehr bekommst?

Go with the flow. Manchmal schlafe ich wenig über Wochen hinweg. In dieser Zeit bin ich dennoch konzentriert, motiviert und ausgeschlafen. Dann gibt es Tage, an denen ich mehr Schlaf benötige. Es ist wichtig, im Wochenverlauf genügend zu schlafen. Schlaf hat einen enormen Einfluss auf unsere Aktivität, Konzentration und Motivation und damit auf unsere Ergebnisse.

Es lohnt sich, herauszufinden, welcher Schlaftyp du bist, mit wie viel Schlaf du gut funktionierst und dich wohl fühlst.

*Schlafzyklus: Ein Schlafzyklus dauert ca. 90 Minuten. Hier durchläuft man fünf Schlafphasen: • Wach-Zustand • Einschlafphase • Leichtschlaf (Einschlaf- und Leichtschlafphase zusammen ca. 50 Min.) • Tiefschlaf (ca. 30 Minuten) • REM-Schlaf (ca. 10 Minuten) Es ist von Vorteil, den Wecker so zu stellen, dass man nach einer Schlafphase aufwacht und nicht genau dazwischen. Je nach Einschlafphase, im Durchschnitt sind das 30 Minuten, kann dies variieren. Möchte man also um 6:30 Uhr aufstehen, wäre es gut, bei 4 Schlafzyklen um 00:00 Uhr ins Bett zu gehen. 30 Min. Einschlafzeit plus 4 Schlafzyklen á 90 Minuten. Für 5 Schlafzyklen wäre 22:30 Uhr die richtige Schlafenszeit. Wer seinen Schlaf richtig timen möchte, sollte sich nach der Aufwachzeit richten und zu einer passenden Zeit ins Bett gehen. Wer das über eine Zeit macht, erfährt selbst die Vorteile.

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